„Die Vorstellung im Urlaub zu arbeiten, hat mir anfangs widerstrebt“.
Als jedoch das spontane Angebot kam, mich Freunden zu einem Trip nach Zypern anzuschließen, war die Euphorie anfangs groß. Im Anschluss musste ich mir jedoch die harte Realität eingestehen: Ich hatte nicht mehr genug Urlaub, um an dieser Reise teilzunehmen. Da wir seit Beginn der COVID-19 Pandemie das Arbeitskonzept komplett auf ein offenes Arbeitskonzept umgestellt haben, in welchem wir an jedem Ort und zu jeder Zeit frei bestimmt arbeiten können, kam mir hier nach einigem Überlegen eine Idee.
Ich könnte relativ entspannt mit dem WLAN des angemieteten Hauses mich zum Internet verbinden. Auch unsere Telefonanlage wurde kurz vorher auf ein komplett digitales System umgestellt, mit welchem nur noch über eine Software in das öffentliche Telefonnetz angerufen wurde. Die einzigen Dinge, die ich mitnehmen müsste, wären mein Laptop und mein Headset. Ich wusste nur nicht, ob ich die 2 Wochen in Zypern wirklich genießen könnte, wenn ich 4 bis 6 Stunden am Tag aus dem Urlaub arbeite. Ich besprach die Angelegenheit mit Anton. Dieser war von der Idee absolut begeistert und unterstützte mich dabei, der erste zu sein, der dieses bis dahin experimentelle Arbeitskonzept in die Tat umsetzt.
Meine Entscheidung war getroffen. Ich werde an diesem Trip teilnehmen!
Sofort buchte ich Tickets bei der Lufthansa, und eine Woche später, am Samstag, ging es auch schon los. Schon am Flughafen machte ich die ersten Erfahrungen mit dem mobilen Arbeiten. Da jedem von euch sicher bekannt ist, dass am Flughafen schon die ein oder andere Wartezeit entsteht, setzte ich mich mit meinen Freunden an einen Tisch mit direkter Sicht auf das Rollfeld. Während alle anderen die startenden und landenden Flugzeuge fasziniert beobachteten, startete ich meinen Laptop und führte in den darauffolgenden 4 Stunden ein Shop Update eines Kunden durch (natürlich abgesichert über eine VPN Verbindung 🙂 ). Die Zeit verging in diesem Moment für mich rasend schnell und es kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, da ich mit meiner Arbeit gut beschäftigt war. Kurz vor dem Boarding wurde ich noch gerade so mit meinen Aufgaben fertig, und konnte so mit mit reinem Gewissen meinen Laptop herunterfahren und einpacken. Als Belohnung konnte ich mir nun natürlich am Montag einen freien Tag genehmigen, da die ersten 4 Stunden Arbeit für einen Tag bereits geleistet waren 🙂
Kurz gesagt: Den gab es nicht!
Meistens habe ich am Morgen, während alle noch geschlafen haben, zwischen 6:00 – 12:00 Uhr (UTC + 2:00) meine Arbeiten erledigt. Ich lag oft mit dem Laptop & Headset auf dem Sofa. Das klappte auch soweit fast problemlos. Nach einiger Zeit jedoch musste ich mich dann schon mal wieder an einen Tisch setzen, da die Sitzposition auf dem Sofa nach einiger Zeit doch schon etwas unangenehm wurde. Nach der Arbeitszeit gab es meistens direkt das Frühstück und anschließend ging es an den eigenen Pool des Hauses oder es wurden Ausflüge geplant und durchgeführt. Ihr werdet euch nun sicherlich Fragen, warum die Arbeit nur „fast problemlos“ gelaufen ist. Kurz und knapp: Das Internet des Hauses war durch die 8 Personen manchmal leicht überlastet, wodurch Uploads und Downloads schon einmal einige Zeit in Anspruch nehmen konnten. Diesen Parameter kann man jedoch vorher schlecht planen, da man natürlich nicht über die Qualität des Internets in dem Ort Bescheid weiß. Da viele Aufgaben jedoch parallel erledigt werden konnten, war das keine große Einschränkung für mich.
Es gab aber auch Tage, an denen ich meine Arbeitszeit flexibel planen musste. Wenn zum Beispiel ein Ausflug für einen kompletten Tag geplant war, nutze ich meistens die Lücken, in denen die anderen am Pool lagen, um mein Arbeitspensum erfolgreich zu erledigen. Da mir meine Arbeit jedoch wirklich Spaß macht, hatte ich damit eigentlich auch wirklich kein Problem. Es war auch mal schön, für kurze Zeit mal wieder etwas allein zu sein.
Ja, auf jeden Fall!
Ich fühlte mich keineswegs eingeschränkt und konnte an allen Ausflügen und Tätigkeiten ohne Ausnahmen teilnehmen. Wenn man dieses Urlaubsprinzip komplett durchziehen würde, könnte man seinen Urlaub auf 60 Tage verdoppeln! Das wären 3 Monate halbtags arbeiten und Urlaub machen! Ich für mich persönlich habe mich dazu entschieden, dieses Urlaubskonzept nach der COVID-19 Pandemie für mich umzusetzen und zu Leben, wenn auch nicht komplett. Denn ab und zu ist ein kompletter freier Tag dann doch schon doch mal ganz schön 🙂
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